Waisen und kranke Kinder von Zaporoshye, Ukraine
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“Vom Herzen zum Herzen” - die Fahrt des Gebiets Saporoshje

Eine der Hauptkriterien, die für unsere zweite Reise "Von Herzen zu Herzen" zugrunde lag, war die weite Entfernung von den Städten und somit die geringe Bekanntschaft in der Öffentlichkeit

Autor: Albert Pavlov, übersetzt von Ekaterina Eka, www.deti.zp.ua
Veroffentlicht am: 2011-12-26 16-30-00   Counter: 7009
  
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Eine der Hauptkriterien, die für unsere zweite Reise "Von Herzen zu Herzen" zugrunde lag, war die weite Entfernung von den Städten und somit die geringe Bekanntschaft in der Öffentlichkeit.

Demzufolge fiel unsere Wahl auf das Kirovskij Waisenhaus für Mädchen, das Tschernigowskij Internat und auf das Waisenhaus in der Wohnsiedlung Kalinowka im Tschernigowskij Bezirk der Region Saporoshje.

Wir fingen in der zweiten Februarhälfte 2007 an, uns intensiv auf die Reise vorzubereiten.

Wie beim vorherigen Mal hatten wir wenig Hoffnung, dass der Mindestbetrag gespendet würde. Allerdings reagierten die Sponsoren dieses Mal begeistert auf unseren Anfrage und spendeten Anfang März etwa 2000 $.

Wir danken dafür:
- dem Amerikaner mit dem Spitznamen "Kahpo" (auf Indisch:"Bruder für alle") - für eine Spende in Höhe von $ 850;
- Wolodja aus Zaporozhye für ihre Spende in Höhe von $ 600;
- dem Amerikaner Prose Marino für seine Spende in Höhe von $ 150;
- Irina Fonareva aus Chicago für zwei Boxen Fußball- und Volleyballbälle;
- den Amerikanern Amy und Stephanie für eine Spende in Höhe von $ 550;
- allen Künstlern und Teilnehmern der Reise.
Ich rief das erste Waisenhaus an und organisierte mit dem Direktor unsere Ankunft.

Nadia, Olga, und Ljuda hatten viele Geschenke gekauft, genauer gesagt, Spielzeuge, Schreibwaren-Sets, Näh-und Strickmaschinen, Sportartikel sowie zwei Fernseher und drei Tonbandgeräte mit Radio, Kassettenrecorder bzw. MP3/CD Player. Es würde also eine große Menge an Geschenken geben (jedes Mädchen sollte wenigstens am 8. März ein kleines Geschenk erhalten). Aber unser Ziel ist nicht nur Geschenke für die Kinder zu bringen, sondern auch ihnen Ablenkung und Kultur zu bieten, mit Ihnen zu kommunizieren, versuchen zu verstehen, wie diese Kinder leben, welche Bedürfnisse sie haben. Wir wollen auch herausfinden, was das Internat für das normale Leben dieser Kinder braucht.


Die Geschenke sind bei Nadja zuhause

Die Suche der Künstler dauerte fast eine ganze Woche. Ich will Sie nicht mit allen Höhen und Tiefen dieser Recherchen langweilen - die Hauptsache ist, dass am Samstag dem 10. März, ein Clown, eine Turnerin, ein Yogalehrer, und drei Tänzerinnen mit uns gereist sind und bereit waren, den Kindern ihre Fähigkeiten zu zeigen.

Also, die Teilnehmer unserer Reise "Von Herzen zu Herzen“ waren wie folgt:

- Nadia Mochalova, Freiwillige vor Ort der deti.zp.ua
- Kamille (Tanya), Fotografin;
- Denis, Fotograf und Freund von Daisy;
- Wolodja, Programmierer und freiwilliger Helfer für Kinderbetreuung;
- Albert Pavlov, Koordinator und Web-Administrator von www.deti.zp.ua, sowie der Autor dieser Zeilen;
- Ljuda Pavlova, seine Frau;
- Olga Petrova aus der Kirchengemeinde "New Generation";
- Viktor, Pastor der "New Generation"
- Konstantin, der Sohn von Viktor;
- Sergey, ZNTU-Student, Administrator der Web-Seite "Die Kirche und die Waisenkinder“ www.god.zp.ua;
- Sergei, Clown und Yogalehrer, DJ im Zirkus Studio ZTZ DC;
- Vika, Turnerin und Akrobatin im Zirkus Studio ZTZ DC;
- Denis, DJ im Zirkus Studio ZTZ DC;
- Clown Katja;
- Tänzerinnen des Ensembles "Oriental" - Anya, Anya und Tanya.
- Viktor, der Fahrer des Kleinbusses.



Sergei und Denis


Vika, Turnerin und Akrobatin


Tanzerinnen des Ensembles "Oriental"


Romaschka bei der Arbeit


Kostja spielt auf dem Keyboard.


Clownin Iriska (Katja)

Am frühen Morgen des 10. März hatte bereits die Ausstattung (Computer, ein Paar Lautsprecher, Verstärker, Synthesizer) den ganzen Platz im Bus eingenommen. Es war uns völlig unklar, wohin mit allen Geschenken, Fernsehgeräten, Stereoanlagen und wohin mit den Passagieren. Wir mussten die Kisten mit Geschenken auf das Dach des Kleinbusses und die Stapel-Boxen in den Gang bis an die Decke fest verschnüren. Schließlich starteten wir unsere Fahrt um 8.40 Uhr. Beengt, aber in guter Stimmung. Während unserer Fahrt lernten wir einander besser kennen, und die Schauspieler unseres Teams besprachen die Details der Auftritte.


Wir passten wegen Überfüllung kaum in den Kleinbus


Und so fuhren wir los ...

KIROWO

Und dann kamen wir in das Dorf Kirowo, 50 km von Saporoshje entfernt. Das lokale Internat für Mädchen mit geistigen Behinderungen war unsere erste Station. In diesem Gebäude leben und lernen 107 Mädchen im Alter von 4 bis 18 (manchmal bis 25) Jahren. Abteilungsleiterin Svetlana Dondik begrüßte uns sehr freundlich. Der Hof und die meisten Räume des Waisenhauses sind sehr komfortabel eingerichtet und machen einen gepflegten Eindruck. Alle Mädchen verhielten sich bescheiden und waren sauber gekleidet. Ehrlich gesagt, erwarteten wir Schlimmeres von diesem Internat, aber zum Glück, haben sich unsere Ängste nicht bestätigt.


Der Schlafraum im Kirowo-Kinderheim


Der Klassenraum ...

Ein paar Minuten nach unserer Ankunft war die Halle mit den Schülerinnen gefüllt.




Clownin Iriska

Sie empfingen die Clownin "Toffee" (Katja) mit tosendem Beifall. Danach begann die lang erwartete Artistendarbietung. Der Sprecher sah die gebannten Gesichter der Mädchen, und Daisy konnte einige tolle Fotos machen, welche die Atmosphäre des Raumes einfingen. Die Mädchen verfolgten die ganze Show mit Erstaunen. Auch Romaschka gelang es, ein Paar wunderschöne Fotos zu machen. Viele Details sind schnell unserem Gedächtnis entfallen und nur das Können der Fotografen ermöglicht es uns, zu sehen, was wir in der ständigen Eile und in Hast nicht bemerkt hatten. Schauen Sie sich diese Leute an... versuchen Sie, diese Kinder zu verstehen…














Unsere Gruppe, zusammen mit den Kinder aus dem Kirovskij Waisenhaus.

Nach dem Auftritt der Turnerin Vika wollten einige Mädchen zeigen, dass sie auch so etwas können. Auf dem Platz vor der Bühne haben sie sich auf die Hände gestellt, haben ein „Rad" geschlagen und andere akrobatische Leistungen gezeigt. Dann gab es Wettbewerbe, Spiele und eine kleine Disco. Dann überreichten wir die Geschenke und zahlreiche Fotos zur Erinnerung. Alle zeigten ihre Dankbarkeit dafür, dass wir gekommen waren. Wir wollten länger bleiben, aber nach einer Stunde mussten wir schon in einem anderen Waisenhaus sein. Wir verabschiedeten uns von Svetlana Alexandrowna und ihren Schützlingen, und ich entschied für mich, dass wir das nächste Mal einen ganzen Tag in diesem Internat verbringen sollten, damit es nicht so hektisch sein würde...

Tschernigovka


Das Tschernigowskij Internat

Unsere nächste Station war das Tschernigowskij Internat. In diesem Internat gibt es etwa 250 Kinder. Die Hälfte von ihnen sind Waisen und die anderen Kinder sind aus armen Familien. Wir kamen mit einer halben Stunde Verspätung in Chernigovka an. Der Direktor, Alexander Pawlowitsch, konnte nicht auf uns warten, und ohne ihn ließen uns die Erzieherinnen nicht in das Haus. Sie hatten Angst. Wir mussten uns erneut mit dem Direktor in Verbindung setzen. Alexander Pawlowitsch kam und es dauerte lange, ihm zu vermitteln, wer wir seien und für welche Organisation wir arbeiten. Schließlich ließ er uns hinein.

интернат

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сироты
Kinder im Hof des Tschernigowskijs Internat.

Ehrlich gesagt hätte ich nie erwartet, so einen kleinen Veranstaltungsraum in einem so großen Internat zu sehen. Die Größe des Raums war mit einem Klassenzimmer vergleichbar. Natürlich passten nicht alle hinein, und so saßen und standen viele Kinder in den Gängen. Aber man musste sich mit solchen Bedingungen arrangieren. Unsere Mädchen aus der Tanzgruppe "Oriental" zeigten den Kindern bemerkenswerte Tänze des Fernen Ostens. Kostya spielte einige Lieder auf einem Sintezator. Wie in dem anderen Internat zeigte die Turnerin Vika Maslowa ihre Talente. Und schließlich brachten Sergey und Dennis die Nummer "Oma und Gewichtheber" dar, bei der sich die Kinder nicht mehr vor Lachen halten konnten.

Unser Fotograf Romaschka hatte keine Zeit bei den Aufführungen verloren und machte sofort einige wundervolle Kinderfotos.

Интернат Черниговка. Сироты

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Vika Maslovas akrobatische Aufführung

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Интернат Черниговка. Сироты
Die wunderschönen und ausdrucksvollen Kindergesichter im Tschernigowskij-Internat (Foto: Romaschka)

Wir sahen, dass Tschernigowskij Internat nicht mit der Aufmerksamkeit von Sponsoren gesegnet ist, denn es gibt dort weder neue Fenster noch Fußbodenbelag in den Fluren. Das ist verständlich da das Internat weit entfernt von der Stadt liegt und es für Sponsoren einfacher ist, Geschenke irgendwo nähergelegen zu verteilen. Auch für Fernsehstationen ist es bequemer, die Internate in den großen Städten zu zeigen. Wir waren ebenso überrascht zu erfahren, dass die Tür des Internats in regelmäßigen Abständen verschlossen wird, weil es viele "Flüchtlinge" gibt, und die Erzieherinnen desgegen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müssen. Natürlich ist deshalb die Atmosphäre hier nicht sehr freundlich. Nur wenige Menschen sitzen gerne hinter Schloss und Riegel.

Интернат Черниговка. Сироты
Wir verteilen die Geschenke an die Kinder.

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Wir übergeben Kindern Geschenke und hoffen, wieder nach Tschernigowka zu kommen, aber für den ganzen Tag

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Der Junge zeigt dem Direktor sein Geschenk, das er erhalten hat

Интернат Черниговка. Сироты
Das Erinnerungsfoto, aufgenommenen kurz vor der Abfahrt von Tschernigowka

Kalinowka

Wir haben Kalinowka nicht beim ersten Versuch gefunden. Das Problem war, dass es auf der Karte zwei Dörfer gleichen Namens gibt und die sind 20 km voneinander entfernt. Beide Kalinowka sind winzige Dörfer mit ein paar Dutzend Häusern.

Украинское село
Solche Hütten trafen wir viele Male auf unserem Weg

Uns blieb nur zu erahnen, was wir in diesem vergessenen Waisenhaus für Kinder mit tiefer mentaler Retardierung, Zerebrallähmung und anderen schweren Krankheiten sehen würden. Wir irrten etwa eine Stunde auf Landstraßen umher und erst in der Dämmerung kamen wir vor dem Waisenhaus an. Irgendwie war die ganze Situation alarmierend. Das weiße Gebäude mit den erleuchteten Fenstern, einen dunkelblauen Himmel und daneben ein Rohr, aus dem schwarzer Rauch aufsteigt. Praktisch sind keine Bäume herum, und das ist irgendwie beängstigend ... Am Eingang des Gebäudes wurden wir von Nikolai Slawow, dem Direktor des Waisenhauses, begrüßt. Er erklärte uns, dass das unheimlich wirkende Gebäude fünfzig bettlägerige Kinder beherberge und diejenigen Kinder, die selber laufen können, würden schon seit ein paar Stunden in einem anderen Gebäudeblock auf uns warten. Gäste kämen nur selten hierher, das wäre der Grund für die Aufregung der Kinder über unsere Ankunft. Dies zeigte auch die Tatsache, dass in einem 12 km von Kalinowka entfernten Dorf, wo wir uns nach dem Weg zum Internat erkundigten, die Leute antworteten, dass die Kinder dort schon lange auf uns warten würden.

Wir fuhren zu einem anderen Gebäudeblock und brachten die Geräte in den Speisesaal. Zufälligerweise gab es bei unserer Ankunft im Gebäude kein Licht und es brannten nur ein paar Taschenlampen. Unsere Tänzerinnen waren müde und hatten ein bisschen Angst, um es klar zu sagen, denn die Situation war für uns alle ungewöhnlich. Im Speisesaal starrten wir auf das Publikum. Hier saßen Kinder und Erwachsene ... Ja, wundern Sie sich nicht - trotz der Tatsache, dass dies ein "Waisenhaus für Kinder" ist, sind hier viele erwachsene Schüler - 20, 25, 35 Jahre alt... Unsere Show begann, Romaschkas Kamera blitzte, und unsere Zuschauer machten irgendwie komische Zwischenrufe. Nach jeder Nummer war der Beifall so laut, dass die Ohren wie betäubt waren.


Интернат Калиновка Запорожской области. Дети-инвалиды
Beim Konzert in Kalinowka

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Applaus!!!

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Jeder möchte Iriskas Hand schütteln.

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Der Junge

Als das Konzert zuende war, gaben wir den Kindern die Geschenke. Wir unterhielten uns mit dem Direktor. Nicolai arbeitet hier erst seit kurzem, nur sechs Monate. Ihm zufolge sind alle Kinder gut versorgt. Das Waisenhaus hat nicht viel, aber mit Essen und Kleidung gibt es keine Probleme. Der Direktor beklagte sich bei uns, dass eine Menge Geld zum Heizen verbraucht wird, weil es kein Gas im Dorf gibt. Deshalb benutze man hier Heizöl oder Kohle, was so teuer ist. Bereits für den Februar gaben sie fürs Heizen 100.000 Griwna aus.

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Geschenke und Fotos zur Erinnerung

Zum Schluss wollten noch ein paar Leute aus unserer Gruppe ins Gebäude für bettlägerige Kinder gehen – in dieses fürchterliche Gebäude. Und hier haben wir ein Schock erlebt, von dem wir uns bis heute nicht erholt haben.

Es gibt Ereignisse im Leben, die etwas jenseitig zu sein scheinen. Wenn Sie tief graben, sind sie alle mit dem Tod, Krankheit und das Böse in all ihren Formen verbunden... Ohne das würden wir alle im Paradies leben. Einige Arten des Bösen (Krieg, Mord, usw.) sind durch Menschen verursacht worden, andere (Krankheit, Naturkatastrophen) versucht die Menschheit seit Tausenden Jahren zu verstehen.

In Kalinowka wurden wir mit der zweiten Art des Bösen in all seinen Schrecken konfrontiert. Wir sind durch die Stationen für die "Liegenden" gegangen, und haben fast geweint ... Wenn Sie ein solches Kind einmal sähen, fühlten sie sich schon nicht gut. Wenn jedoch fünfzig an einem Ort versammelt sind, ist es schier unerträglich sie anzuschauen. Wir sind rausgekommen und haben uns gefragt: "Gott, warum? Wofür das?"

In jedem Zimmer befinden sich sechs Kinder. Einige von ihnen bewegen sich kaum. Und nur 2-3 Kinder aus dem ganzen Gebäude haben Glück zu sprechen, sich zu bewegen. Wir erinnern uns vor allem an Katja, ein sehr emotionales Mädchen. Sie weinte sofort, als sie uns aus der Ferne sah. Als wir näher kamen, beruhigte sie sich und lächelte. Romaschka hatte sie aus irgendeinem Grund Mutter genannt, weil auch die Lehrerin so nannte. Ich habe sie gefragt, wie alt sie sei. Ich dachte, sie wäre erst 8-9 Jahre alt. Es stellte sich aber heraus, dass sie schon 16 war.

Wir gingen weiter und verteilten Geschenke - aber einige Kinder zeigten kein Interesse. In einer der Zimmer interessierte sich ein Junge nicht nur für das Geschenk, sondern hatte sofort aus den Bausteinen ein Haus gebaut. Ich fragte ihn nach seinem Namen und er antwortete: "Aljoscha". Der Lehrer sagte, dass Aljoscha früher im Gebäude für laufende Kinder gelebt habe, aber dann wurde er krank und hierher verlegt, in einen Raum mit fünf unbeweglichen Nachbarn und weißen Wänden. Hier verbringt er seine ganze Zeit. Aber manchmal gehen die Kinder auf die Straße. Aber nicht oft und nicht alle, und meistens nur im Sommer.

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Katja

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Aljoscha

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Neben Aljoscha saß ein Junge auf dem Bett. Er saß, beugte sich vor und hat scheinbar immer an etwas gedacht. Unsere Ankunft bemerkte er überhaupt nicht. Es schien so, als ob er ein endloses mathematisches Problem löste. Wie alt er ist, konnte niemand sagen - aber wir vermuteteten, dass er ungefähr 30 Jahre alt war. Niemand interessierte sich dafür, wie alt er ist und wann er Geburtstag habe.

Интернат Калиновка Запорожской области. Дети-инвалиды
Der Junge neben Aljoscha

Wir sprachen mit mehreren Erzieherinnen. Die Arbeit hier ist sehr hart, aber sie arbeiten irgendwie. Das Personal kommt aus den umliegenden Dörfern und sogar aus weiter entfernten Städten. Eine Erzieherin betreut 12 Kinder.

Sie schaffen es physisch und zeitlich einfach nicht, alles Notwendige zu machen, zum Beispiel, baden, die Kleidung wechseln und so weiter. Daher ist der Geruch am Eingang des Gebäudes äußerst unangenehm. Schmerzlich vermisst man Pampers (Windeln) – pro Tag bräuchten sie 150 Stück, Größe 3 und höher. Das wären zusätzlich ungefähr 8.000 UAH pro Monat. Um alles zu schaffen, bräuchte man doppelt so viele Angestellte wie jetzt.

Leider leistet unser Staat diese Mehraufwendungen nicht, besonders nicht für diese armen Seelen.

Ich habe mich gefragt, ob überhaupt irgendwelche Psychologen, Pädagogen und Erzieherinnen kommen, um ihren Schützlingen zu helfen? Mir wurde gesagt, dass niemand käme. Ich war auch überrascht, dass laut den Erzieherinnen, viele der Kinder aus sehr wohlhabenden Familien stammen. Allgemein herrscht in der Gesellschaft die Meinung vor, dass dies Kinder von Drogenabhängigen, Obdachlosen und Alkoholikern seien.

Das Personal des Internates sind die einzigen Menschen, die ein Stück des Herzens für diese Kinder geben. Der Rest unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger weiß es einfach nicht besser, und wollen nichts über die Existenz von solchen Orten wie diesem Kinderheim in Kalinowka wissen.

Es war schon 21 Uhr, als wir nach Hause fuhren. Der Teil von uns, welcher nicht mit in dem Gebäude der „Liegenden“ war, diskutierte laut und fröhlich über den Tag. Sie hatten Glück. Wir anderen waren in unseren Gedanken über die schrecklichen Zustände versunken. Der Besuch des Internats Kalinowkas, hat alle anderen Ereignisse des Tages überschattet. Was können wir für diese Kinder tun? Wie können wir ihre Wünsche, Gefühle und Leiden verstehen? Wahrscheinlich gibt es im Westen Methoden, mit denen wir die Situation dieser Kinder irgendwie verbessern könnten, sodass sie nicht langsam vorsichhinsterben müssen, wie hier. Wir stellen uns viele Fragen, so zum Beispiel:

Wofür sind diese Kinder bestraft? Gibt es noch Gerechtigkeit in dieser Welt?

Allerdings, nachdem wir so viele schreckliche Eindrücke erlebt haben, möchte ich mehr Gutes tun. Wir alle wissen, wie kleinlich unsere alltäglichen Probleme sind. Durch diese Kinder sehen wir, was im Leben wichtig ist und was sekundär. Wir haben bereits Pläne, in einem Monat nach Kalinowka zurückzukehren, um Windeln und Spielsachen zu bringen und vor allem zu versuchen, ein grundlegendes Gebot Gottes zu erfüllen - "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Ich möchte hinzufügen - Liebe deinen Nächsten, egal wie er aussieht, und wie krank ist er. Liebe ihn wirklich, deinen Nächsten!!!

Zur Erfüllung der dringendsten Bedürfnisse benötigen wir weitere Spenden.

Hier haben wir für Sie die Kontaktdaten, wenn Sie helfen möchten:

Kirovskij Waisenhaus für Mädchen mit geistigen Behinderungen
107 Mädchen, 4-25 Jahre
Kirov Pflegeheim
Sovetskaya Straße 42
Bezirk Orekhovskyj
Kirovo

Telefon (Ukraine): 0038 06141 47-243, 47-205, 47-263, 47-298
Leiterin der Kinderabteilung - Dondik Svetlana - App. 243
Direktor der Pflegeheime - Nikolai Michailowitsch Mikhailov -
App. 205
Bedarf:
- Puzzle, Lotto, Bingo;
- Faden „Muline“, Garn, Wolle, Nadeln (die Mädchen lieben es zu stricken);
- Puppen, Plüschtiere;
- Musikanlagen;
- Fernseher.


Internat Tschernigowskij
Leninstraße 409
Dorf des städtischen Types Chernigovka
71510
Ukraine


265 Kinder. Über die Hälfte sind Waisen, die Übrigen stammen aus armen Familien.
Direktor - Bechterew Alexander Pawlowitsch -
Telefon (Ukraine) 0038 061 400 91289, +38 066 213 65 78
Bedarf:
1) Fußbälle, Volleybälle, Basketbälle, Tennisschläger und Bälle;
2) Stofftiere (bitte neu),
3) Spielautos, Puppen;
4) Designer ?????????, Brettspiele (Schach, Dame, Fußball, Hockey, "Monopoly", u.a.);
5) Hefte, Alben, Stifte, Marker und andere Schreibwaren;
6) elektr. Wasserkocher;
7) Fernseher, DVD-Player, Stereoanlagen;
8) Computer;
9) Hygieneartikel (Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Puder);


Tschernigowskij Kinder Wohnzentrum
Dorf Kalinovka
Bezirk Tschernigowskij
Kalinovka (45 km von der Stadt Chernigovka entfernt)
153 Kinder (meist behinderte Kinder mit tiefer geistiger Retardierung, Zerebrallähmung und anderen Krankheiten).
30 Mädchen. 50 bettlägerige Kinder im Alter von 4 bis 18 (manche bis zu 25 Jahren).
Telefon (Ukraine) 00380 6140 9-87-49
Direktor - Nikolai Slavow (Handy) +38066 9770501
Bedarf:
- Große, haltbare Spielbausteine; bsp. Lego
- Sportgeräte;
- Windeln Pampers (150 Einheiten pro Tag, Größe 3 bis 5, sowie Windeln für Erwachsene).
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